Reittherapie

Die Reittherapie wird in drei Bereiche unterschieden: Hippotherapie (Reiten als Form einer Krankengymnastik), Reiten als Sport für Behinderte und das Heilpädagogische  Voltigieren/Reiten (HPV/R). Alle drei Bereiche haben Überschneidungspunkte, unser Schwerpunkt liegt im HPV/R. Ich, Levke Greve, habe meine Ausbildung voraussichtlich im Sommer 2009 beim Deutschen Kuratorium für therapeutisches Reiten abgeschlossen.

Umgang mit Pferden nach pädagogischen Leitlinien

Das Pferd ist ein Partner der ganz besonderen Art. Es fragt nicht, wo man herkommt, und es fragt nicht, was man will. Es sieht die Person im „Hier und Jetzt“ und nimmt diese so an, wie sie ist. Auch wir Menschen verfolgen diese pädagogische Grundeinstellung, jedoch fällt es uns schwerer als dem Pferd, dieses immer ohne Kompromisse umzusetzen.

Unsere pädagogische Arbeit mit dem Pferd richtet sich an alle Kinder und Jugendlichen unserer Einrichtung. Nachdem eine Heranführung an das Medium Pferd erfolgt ist, wird gemeinsam mit dem Kind erarbeitet, wie sein weiterer Kontakt zum Pferd aussehen kann. Es gibt im Verhalten des Kindes keine Kriterien, die dazu führen könnten, dass das Kind nicht an der pädagogischen Arbeit mit dem Pferd teilnehmen könnte. Wichtig und entscheidend ist für uns die Motivation des Kindes. Hat das Kind Interesse am Pferd/Reiten signalisiert, wird ein spezielles Programm ausgearbeitet, in dem die individuellen Ziele und Schwerpunkte des jeweiligen Kindes festgehalten werden (Förderplan Reiten).

Heilpädagogisches Reiten und Voltigieren ist eine individuelle Fördermaßnahme, die den Beziehungsaufbau mit dem Pferd nutzt, um vor allem Lernziele im sozialen, emotionalen, motorischen und kognitiven Bereich zu realisieren. Der Erwerb reiterlicher Kompetenzen steht nicht im Focus, sonder vielmehr Kompetenzen wie Einfühlungsvermögen, Erkennen von Grenzen und Möglichkeiten, adäquater Umgang mit Ängsten, realistische Selbsteinschätzung, Frustrationstoleranz, Konzentration, Ausdauer, Leistungsbereitschaft und vieles andere mehr (vgl. Claudia Pauel: aus „Partnerschaftlich miteinander umgehen“ von Antonius Kröger).